Transplantationsbetroffene e.V.Bayern entstand aus der Idee heraus, für hilfsbedürftige Menschen da zu sein. Seit unserer Gründung verfolgen wir das Ziel, an den Stellen zu helfen, an denen die Not am größten ist.
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Daher freuen wir uns auch besonders, wenn wir neue Helfer finden, die sich wie wir gerne dem guten Zweck widmen. Möchten auch Sie uns gerne unterstützen und etwas zu unserer Arbeit beitragen? Dann zögern Sie bitte nicht und nehmen Sie Kontakt zu uns auf. Helfende Hände sind uns jederzeit herzlich willkommen!
Ein lebensfroher Mensch sitzt im Esszimmer seines Hauses in Lappersdorf: Alfons Hastreiter feiert bald Geburstag, am 5. Oktober, den sechsten. Sein Leben hat er dem Tod eines anderen Menschen zu verdanken. Nach einer plötzlichen Herzschwäche konnte nur noch eine Transplantation helfen: Am 5. Oktober 2006 kam der erlösende Anruf. Es war 23.58 Uhr, solche Details weiß Alfons Hastreiter noch ganz genau.
Alfons Hastreiter erzählt seine bewegende Geschichte: Im Jahr 2001 wurde eine leichte Herzschwäche diagnostiziert, er bekam Medikamente, die gut halfen, "es war alles gut". Bis zum Juli 2006. Die Hastreiters waren in China, Alfons Hastreiter fliegt nach Deutschland, weil er Magenprobleme hat – denkt er. Doch dann geht alles ganz schnell, die Hausärztin macht ein EKG, das so schlecht ausfällt, dass der damals 49-Jährige nicht mehr nach Hause darf. Er wird ins Krankenhaus eingeliefert. Dort ist schnell klar: "Meine einzige Chance ist eine Transplantation!"
"Meine einzige Chance ist eine Transplantation!"
Nach drei Wochen bei den Barmherzigen Brüdern verschlechtert sich der Zustand, mit einem Intensivtransport wird er in die Uniklinik gebracht. Und dort macht man ihm die Mitteilung, dass es mindestens ein Jahr, wenn nicht sogar länger dauern könnte, bis ein geeignetes Spenderorgan gefunden wird. Mehrfach muss Hastreiter reanimiert werden, er bekommt einen Defi eingesetzt, der sein Herz wieder in Takt bringen soll. "Ich wollte überleben, da habe ich bei der Frage nach einer Transplantation schon überlegt – aber nicht lange!" Die Hastreiters waren – und sind – begeisterte Motorradfahrer, da war es schon immer Ehrensache, einen Organspenderausweis zu haben. Hier war sich das Paar immer einig: Wenn etwas passieren sollte, dann sollten so viele Organe wie möglich gespendet werden. Und so war es für die Hastreiters auch keine Frage, ein Organ anzunehmen, wenn sich die Chance dazu ergibt.
Und diese Chance kam wesentlich schneller, als Ärzte und die beiden selbst gedacht hätten. Es ist der 5. Oktober 2006, Alfons Hastreiter ist immer erreichbar, denn wenn ein Spenderorgan zur Verfügung steht, muss alles schnell gehen, ein Herz zum Beispiel muss innerhalb von vier Stunden transplantiert werden. Um 23.58 Uhr klingelt das Telefon, es gebe da ein Herz. Hastreiter stimmt der Transplantation zu, man werde sich wieder melden, sagt das Klinikum. Zehn Minuten später steht ein Sanka vor der Tür und bringt ihn ins Uniklinikum. "Ich war aufgeregt und sehr glücklich, voller Glück und voller Hoffnung", sagt Hastreiter. Er ist sich sicher, die OP gelingt, das neue Herz ist seine Rettung.
Acht Stunden im OP
Nach acht Stunden ist alles vorbei, an den ersten Tag nach der OP kann sich Hastreiter nicht mehr erinnern, doch seine Frau strahlt, wenn sie an diese Zeit denkt. "Er hatte endlich wieder eine gesunde Gesichtsfarbe, vorher war er eher fahl, grau und hatte blaue Lippen", erzählt sie. Ende Oktober 2006 geht es in die Reha, Hastreiter lernt, mit den Medikamenten richtig umzugehen, anfänglich brauchte er 40 Tabletten, heute sind es noch 15. Auch sonst hat sich nur wenig geändert: In die Sonne soll Hastreiter nicht mehr so viel gehen, denn durch die Medikamente steigt sein Risiko, an Hautkrebs zu erkranken, auch das Buddeln im Garten muss er wegen der Infektionsgefahr lassen. Ansonsten kann Hastreiter alles tun, was er möchte: Er fährt wieder Motorrad, spielt Tennis – und möchte irgendwann in einem A380 in die USA fliegen.
Engagement in einer Selbsthilfegruppe
Dass ein Mensch gestoben ist, dessen Herz nun in seiner Brust schlägt, belastet Hastreiter nicht. "Das ist kein Thema, das hätte ich auch gemacht", sagt er. Viel wissen sie nicht über den Spender: Es war wohl ein junger Mann, der sehr viele Organe gespendet hat, meint Evi Hastreiter. Es wäre interessant, mehr zu wissen, meinen beide, "aber vielleicht ist es auch besser so".
Heute engagieren sich Evi und Alfons Hastreiter in einer Selbsthilfegruppe für Transplantierte, das nämlich hatten sie selbst damals vermisst. Manchmal können eben doch Betroffene am besten weiterhelfen, sie können Ratgeber sein, aber auch Ansporn. Immer wieder kommen Anrufe aus dem Klinikum, das Personal bittet um Unterstützung bei dem ein oder anderen Patienten.
Organskandal: "Wenn es genügend Organe gäbe, würde so etwas nicht passieren"
Der aktuelle Organskandal macht die Hastreiters betroffen, andererseits haben sie eine klare Position: "Wenn es genügend Organe gäbe, würde so etwas nicht passieren", sind sie sich sicher. Beide plädieren für die Lösung, die auch Österreich in Sachen Organspende anwendet. Grundsätzlich ist jeder zunächst Organspender, nur, wenn er ausdrücklich widerspricht, dürfen keine Organe entnommen werden. Eine Lösung auch für Deutschland?
Autor: Ursula Hildebrand
Wochenblatt Regensburg
Neuwahl am 22.10.2022
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